Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Meine E-Mail Interviews

Ich stelle verschiedenen Künstlern und Wissenschaftlern bis zu Fünfzehn (15) Fragen. Davon sollten mindestens Fünf (5) beantwortet werden. Die Fünfzehn Fragen werden von mir per E-Mail verschickt. Der Empfänger schickt mir seine Antwort an meine E-Mail Adresse zurück.

Jedem Interviewpartner stelle ich (fast) immer die selben 15 Fragen. Es geht um ihre Arbeit, ihr Leben und um unseren Platz im Universum.

Stephen Parsick
Anfangen werde ich mit dem Musiker Stephen Parsick. Er hat alle Fragen ausführlich beantwortet. Ein herzliches Dankeschön an ihn!
E-Mail Interview mit Stephen Parsick
Veröffentlicht am 14. April 2012

Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller
Mein E-Mail Interview mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller! Er ist Gründungsdirektor des Planetariums Stuttgart (1976-2008) und Professor für Astronomie an der Universität Stuttgart. Er leitet die Sternwarte Welzheim und gibt seit über 25 Jahren das „Kosmos Himmelsjahr“ heraus.
E-Mail Interview mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller
Veröffentlicht am 7. November 2012

Thorsten Küper
Das ging schnell. Thorsten Küper, Lehrer, Schriftsteller, Blogger, Netzbürger und Science Fiction Autor, hat mir sofort zugesagt!
E-Mail-Interview mit Thorsten Küper
Veröffentlicht am 23. Januar 2013

Thorsten Ulrich Hülsberg
…ist Künstler, Reisender, Autor, Blogger und Tausendsassa aus Leverkusen. Seit der Jahrtausendwende ist er in den Bereichen Kunst und Kultur aktiv.
E-Mail-Interview mit Thorsten Ulrich Hülsberg
Veröffentlicht am 27. März 2013

Jen Satora
Endlich habe ich mit einen kreativen Kopf aus meiner Heimatstadt ein E-Mail Interview führen können: Jen Satora ist Illustratorin und betreibt eine Comiczeichenschule.
E-Mail-Interview mit Jen Satora
Veröffentlicht am 17. April 2013

Michael Kunze
…ist von Beruf Wirtschaftsinformatiker. Seine Leidenschaft gilt aber der Astrofotografie, die er meisterhaft beherrscht!
E-Mail-Interview mit Michael Kunze
Veröffentlicht am 22. Mai 2013

Florian Freistetter
Der Österreicher Dr. Florian Freistetter ist Wissenschaftsjournalist und sein Blog astrodicticum-simplex ist eines der meistgelesenen deutschsprachigen Blogs.
E-Mail Interview mit Dr. Florian Freistetter
Veröffentlicht am 5. Juni 2013

Ludger Otten
Der gebürtige Moerser Künstler Ludger Otten lebt seit vielen Jahren in Herne. Seine Werke entstehen mit den unterschiedlichsten Werkzeugen und oft unter schwierigen Bedingungen.
E-Mail Interview mit Ludger Otten
Veröffentlicht am 11. September 2013

Dr. Ralf Bülow
…ist Ausstellungsmacher und Wissenschaftsjournalist. Er hat u.a. für das Deutschen Museum und dessen Forschungsinstitut in München gearbeitet. Die Webseite retro-fututrismus.de wird von ihm kuratiert.
E-Mail Interview mit Dr. Ralf Bülow
Veröffentlicht am 09. Oktober 2013

 

E-Mail Interview mit Dr. Ralf Bülow

Ralf Bülow, geboren 1953 in Gelsenkirchen, studierte Informatik, Mathematik und Philosophie an der Universität Bonn. Er ist Diplom-Informatiker und promovierte in mathematischer Logik.
Während der 1980er Jahre arbeitete Ralf Bülow im Deutschen Museum und  dessen Forschungsinstitut in München, Anfang der 1990er Jahre als Wissenschafts- und Technikjournalist. Seit 1996 war er an zahlreichen Ausstellungen zu den Themen Computer, Weltraumfahrt, Astronomie und Physik beteiligt, darunter auch an ‚Einstein begreifen‘ des Technoseums Mannheim.
Von 2009 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Kiel und 2012 im Computermuseum Hoyerswerda tätig.
Ralf Bülow hat auch zur Geschichte der Science Fiction publiziert und 2004 Ri Tokko’s utopischen Roman ‚Automatenzeitalter‘ aus dem Jahre 1930 neu herausgegeben.

01) Dr. Bülow, zu Beginn unseres Email-Interviews stelle ich Ihnen die Frage aller Fragen: wie wird man Wissenschaftsjournalist?

Man lernt schreiben, bewirbt sich irgendwann, und dann ist man’s – so ging es mir 1990. (Im Unterschied zu vielen anderen machte ich kein journalistisches Volontariat.) Ich habe aber nur von 1990 bis 1995 einigermaßen konzentriert als Journalist gearbeitet.

02) Viel Ihnen die Entscheidung Informatik zu studieren leicht?

Ja. 1971 war das noch sehr neu und spannend.

Exkursion B

Exkursion B, Mischtechnik auf Karton, 40 x 60 cm

03) Was hat Sie in Ihrem bisherigen beruflichen Leben entscheidend geprägt?

Ganz spontan – das Internet.

04) An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?

An Kurzbiografien von Menschen, die sich um die Entwicklung und Popularisierung der Raumfahrt bemühten, Erfinder, Ingenieure, Maler, Schriftsteller usw.

05) Der PC ist heute ein wichtiges Werkzeug. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und Wikis sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzen Sie für Ihre Arbeit das Internet?

Ziemlich stark – siehe 03)

Fruehwerk 59

Die Weltraum Burg, Plakafarbe auf Karton, 70 x 100 cm.

06) Könnten Sie sich vorstellen selber einen Blog zu betreiben?

Nicht wirklich, wie man heute so schön sagt.

07) Wie ist Ihre Meinung zu den „sozialen Netzwerken“, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, LinkedIn und dergleichen?

Ich beschränke mich auf eine Charakterisierung: Bei Twitter trete ich unter meinem richtigen Namen auf, bei Facebook nicht. (Hängt aber auch mit den Gruppen zusammen, in denen ich verkehre 🙂

Anno 1969

Anno 1969, Mischtechnik auf Hartfaserplatte, 90 x 60 cm.

08) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehen Sie mit diesen Veränderungen um?

Ich glaube, ich verkrafte sie ganz gut. Im übrigen verliefen die Änderungen in den 1950er und 1960er Jahren schneller als heute, mit Jets, TV, Raumfahrt, Computer etc.

09) Wenn Sie auf Ihre bisherige Karriere zurückblicken, worauf sind Sie besonders stolz?

Auf retro-futurismus.de d.h. auf die Mitwirkung bei der Seite, nicht auf die technische Erstellung.

10) Gibt es einen Traum, den Sie sich erfüllen möchten?

Vielleicht mal nach Namibia fliegen und den dortigen Sternenhimmel sehen.

11) Zum Abschluss möchte ich Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen: was haben Sie vom Leben gelernt?

Wieder ganz spontan: Seid nett zueinander, Hauptsache gesund, Money is beautiful.

Dr. Ralf Bülow

Dr. Ralf Bülow

 

E-Mail Interview mit Ludger Otten

Ich bin 51 Jahre alt. Von Beruf Bergmann, Schlosser, Schreiner und Grafiker. Irgendwann vor Jahren, bin ich in der Grafikschiene gelandet und auch dabei geblieben.

Ludger Otten

Ludger Otten

01) Ludger, gleich zu Beginn unseres E-Mail Interviews stelle ich Dir die Frage alle Fragen: wie bist Du zur Kunst gekommen?

Ach, kreativ war ich eigentlich schon immer. Es hat mit einfachen Zeichnungen begonnen, bis ich dann später angefangen habe mit einer Airbrush zu arbeiten. Ich habe einige Ausstellungen auch zusammen mit dem Interviewer gemacht. Schließlich bin ich dann über einen PC zu 3D gekommen. Diese Arbeiten bilden mit meinen Fotografien den heutigen Schwerpunkt in meinem künstlerischen Schaffen.

02) Viel Dir die Entscheidung Künstler zu werden leicht?

Nö, überhaupt nicht. Aber als Künstler habe ich mich schon immer gesehen. Ich halte es eher mit dem Ausspruch von Josef Beuys „Jeder Mensch ist ein Künstler!“ Ich denke, als Künstler muss man sich auch selbst sehen wollen, in gewisser Hinsicht auch danach leben. Es ist nicht immer einfach, aber machbar.

Industrial, Foto, 2003.

Industrial, Foto, 2003.

03) Was hat Dich in Deinem beruflichen Leben entscheidend geprägt?

Oh, das ist schwierig. Da waren einerseits Künstler, die ich kennengelernt habe, du zum Beispiel. Zum anderen meine Ausbildung als Schreiner, in der ich jemanden kennenlernte der so eine Art Mentor und guter Freund für mich wurde. Sonst war es meine stete Neugier, die mich inspiriert und geprägt hat.

04) Viele Menschen glauben immer noch, das Künstler das Leben eines Bohémiens führen. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Künstlers wirklich aus?

Naja, eher dürftig. Die meisten Künstler leben am Rande des Existenzminimums oder darunter! Mit Hartz IV hat sich diese Situation noch einmal verschärft, denn das Berufsbild Künstler ist dort weder bei der Sachbearbeitung noch in der Weiterbildungen schlicht nicht existent.

Stahl Monument, Foto, 2013.

Stahl Monument, Foto, 2013.

05) Was ist die treibende Kraft für Deine Kunstwerke? Der schöpferische Drang? Die Inspiration?

Ich würde mal sagen beides. Zum einen der Drang künstlerisch tätig zu sein, zum anderen aber auch die Inspiration. Der Drang ist in erster Linie das hinaus gehen zum fotografieren. Die Inspiration ist wichtig für meine Arbeiten in 3D, die oft lange Planung und viel Arbeit bedeuten.

06) An welchem Projekt arbeitest Du gerade?

An vielen und doch keinen konkreten 😉 . Wenn es anfängt warm zu werden bin ich draußen knipsen. Ich mag es auch nicht so sehr mich an ein Projekt zu binden.

Stress! Enkaustik auf Leinwand, 30cm mal 40 cm, 2011

Stress! Enkaustik auf Leinwand, 30cm mal 40 cm, 2011

07) Der Computer ist heute ein wichtiges Werkzeug für den Künstler. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und Datenbanken wie etwa Artmight.com sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzt Du für Deine Arbeit das Internet?

Sehr stark. Ich sehe das Internet als wichtigste Plattform für meine Bilder.

Abstraktion 02, Mischtechnik, 2010.

Abstraktion 02, Mischtechnik, 2010.

08) Du betreibst einen eigenen Blog, fenrirxxl.blogspot.de. Wie kam es dazu?

Das Blog geht auf meine alte Website zurück. Für mich ist das Bloggen der beste Weg, meine Gedanken, Ideen und Bilder zu transportieren. Geschäftliche Interessen verfolge ich damit keine.

09) Wie ist Deine Meinung zu den „neuen Medien“, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, und dergleichen?

Von den letzten dreien halte ich nicht so viel. In Facebook habe ich eine Fanseite und meine Beiträge im Blog werden dort, wie auch bei Google Plus, automatisch gepostet.

Echse, 2013

Echse, 2013

10) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehst Du mit diesen Veränderungen um?

So gut es eben geht. Ich sehe mich als technik- und internetaffinen Menschen. Ich kann und möchte auch mithalten, obwohl das sicherlich nicht einfach ist.

Portrait, Tusche und Bleistift auf Karton, 1997.

Portrait, Tusche und Bleistift auf Karton, 1997.

11) Wenn Du einen Plan für die nächsten, sagen wir vier Jahre hättest, wie würde der in etwa aussehen?

Mich psychisch stabilisieren, abnehmen, Arbeit finden. Mit meinem Leben klarkommen, kreativ sein. Viel zu fotografieren, unterwegs sein.

Erdmännchen im Duisburger Zoo

Erdmännchen im Duisburger Zoo, 2013

12) Was würdest Du den Menschen raten, die gerade ihr Abitur/Hochschulreife erlangt haben und die vor der Entscheidung stehen ob Sie ein Studium beginnen oder in das Berufsleben einsteigen sollen?

Sie sollten ihre Träume nicht vergessen. Das machen wofür das Feuer der Leidenschaft brennt. Das Leben ist viel zu kostbar und zu kurz um es mit unnötiger, blödsinniger und stupider Arbeit zu verschwenden.

Wolfsgeschwister, 2012

Wolfsgeschwister, 2012

13) Wenn Du auf Deine Karriere zurückblickst, worauf bist Du besonders stolz?

Darauf, ich selbst geblieben zu sein. Mich nicht manipulieren zu lassen. Das zu tun an dem ich Spaß habe, viel gelernt und mir selbst beigebracht zu haben.

14) Gibt es einen Traum, den Du dir erfüllen möchtest?

Viele…

Meisenfütterung, 2013

Meisenfütterung, 2013

15) Zum Abschluss möchte ich Dir eine ganz persönliche Frage stellen: was hast Du vom Leben gelernt?

Aua. Das zu tun was man will, wofür man Leidenschaft besitzt.

Halde Hoheward, Foto, 2013.

Halde Hoheward, Foto, 2013.

 

E-Mail Interview mit Dr. Florian Freistetter

Ich bin Astronom, habe als Astronom an diversen Universitäten gearbeitet und bin seit 2012 freier Wissenschaftsautor. Einen längeren Lebenslauf gibt es hier: http://www.florian-freistetter.de/vita.html

Florian Freistetter, Fotograf: Simon Kumm, CC-BY-SA 3.0

Florian Freistetter, Fotograf: Simon Kumm, CC-BY-SA 3.0

01) Herr Freistetter, zu Beginn unseres Email-Interviews stelle ich Ihnen die Frage alle Fragen: wie kamen Sie zur Astronomie?

Zufällig. Ich habe mich nie für Astronomie interessiert; erst mit 17 Jahren fing ich an, Kosmologie interessant zu finden. Fälschlicherweise habe ich angenommen, man müsste Astronomie studieren, um Kosmologie betreiben zu können (theoretische Physik wäre korrekt gewesen). Im Laufe des Studiums habe ich dann aber doch noch mein Interesse für die Astronomie entdeckt. Im Detail habe ich das hier beschrieben: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/01/wie-ich-wissenschaftler-wurde-und-warum-ich-heute-keiner-mehr-bin/

02) Viel Ihnen die Entscheidung Astronomie zu studieren leicht?

Siehe oben. Ich hatte zwar kurz überlegt, Biologie zu studieren aber Astronomie war immer die erste Wahl.

03) Was hat Sie in Ihrem bisherigen beruflichen Leben entscheidend geprägt?

Das kann ich nicht sagen. Da gibt es keine großen revolutionären Ereignisse. Alles, was einem jedem Tag passiert, prägt einen Menschen. Vielleicht war es meine Zeit in Jena. Dort musste ich sehr viele Lehrveranstaltungen halten und durch den ständigen Kontakt mit den Studenten habe ich viele Sachen nochmal komplett neu gelernt und verstanden.

04) Wie sieht Ihr normaler Arbeitsalltag aus?

Ich bin kein Wissenschaftler mehr. Ich bin freiberuflicher Wissenschaftsautor. Das heißt, ich teile mir meine Arbeitszeit selbst ein. Einen fixen Ablauf gibt es da nicht. Ich schreibe ein paar Artikel für mein Blog und kümmere mich um den laufenden Betrieb. Je nach Bedarf schreibe ich auch Artikel für Zeitungen, schreibe an meinen Büchern oder bereite Lesungen und Vorträge vor.

05) An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?

An keinem speziellen Projekt. Aber ich schreibe gerade an einem neuen Buch.

Merkur 3.0

„Merkur“ von Ralf Schoofs

06) Neben den Teleskopen ist der PC ein wichtiges Werkzeug für die Astronomie. Dazu kommt noch das Internet. Diskussionsforen, Webseiten, Blogs und Datenbanken wie etwa Simbad sind für viele unentbehrlich geworden. Wie stark nutzen Sie für Ihre Arbeit das Internet?

Naturwissenschaftliche Arbeit ist heute ohne das Internet nicht möglich. Das ist aber nichts neues, das war schon vor 10 Jahren so. Datentransfer, Kommunikation, Datenverarbeitung und so weiter – das alles geht nicht ohne das Internet. Und als jemand, der heute sein Geld damit verdient, Texte im Internet zu veröffentlichen, ist das Netz für meine Arbeit natürlich essentiell.

07) Sie betreiben den Blog scienceblogs.de/astrodicticum-simplex. Wie wurden Sie Blogger?

Ich habe das einfach mal ausprobiert, weil ich immer schon gerne Blogs gelesen habe und selbst wissen wollte, ob es Spaß macht, so ein Blog zu verfassen und ob sich ein Blog als Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit eignet. Es hat mir Spaß gemacht und im Laufe der Jahre wurde die Sache sehr erfolgreich.

08) Wie ist Ihre Meinung zu den „sozialen Netzwerken“, wie Facebook, Twitter, StudiVZ, Xing, LinkedIn und dergleichen?

Das sind ganz normale Medien und Kommunikationsmöglichkeiten. Man kann und soll sie weder pauschal verdammen noch in den Himmel loben. Es kommt darauf an, was mit diesen Netzwerken anstellt und das ist höchst individuell. Genauso wie man am Telefon wichtige Sachen besprechen oder nur Unsinn reden kann, kann man auch Facebook oder Twitter vernünftig oder unsinnig einsetzen. Für mich persönlich sind das wichtige Wege, um mit den Leserinnen und Leser meiner Texte direkt in Kontakt treten zu können.

09) Wir leben in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wie gehen Sie mit diesen Veränderungen um?

Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Welt „immer schneller“ wird. Sie verändert sich, aber das ist nichts neues. Seit es die Welt gibt und seit Menschen auf ihre leben, verändert sich die Welt und die Art und Weise, wie Menschen auf ihr Leben. Menschen müssen ihr ganzes Leben mit einer veränderten Welt umgehen. Ich denke nicht, das unsere Zeit hier irgendwie besonders ist. Es kommt uns nur so vor, weil wir natürlich dazu neigen, uns selbst wichtiger zu nehmen als alles andere.

Saturn und Tethys

„Saturn und Tethys“ von Ralf Schoofs

10) Wenn Sie einen Plan für die nächsten, sagen wir vier Jahre hätten, wie würde der in etwa aussehen?

Ich habe keinen Plan. Ich möchte weiter Menschen vermitteln, wie faszinierend, spannend und wichtig Wissenschaft ist. Solange ich von dieser Arbeit leben kann, werde ich das weiter machen. Wenn ich nicht mehr davon leben kann, muss ich mir etwas anderes suchen – aber diese Entscheidung treffe ich, wenn es so weit ist.

11) Was würden Sie den jungen Menschen raten, die gerade ihr Abitur/Hochschulreife erlangt haben und die vor der Entscheidung stehen ob Sie ein Studium beginnen oder in das Berufsleben einsteigen sollen?

Man soll immer das machen, wovon man überzeugt ist. Es bringt nichts, sein Leben nach irgendwelchen äußeren Parametern zu planen. Was nützt es, wenn man einen Job nur macht, um schnell viel Geld zu verdienen, aber dabei unglücklich ist? Wer lernen will, soll auf jeden Fall lernen. Wissen schadet nie.

12) Wenn Sie auf Ihre bisherige Karriere zurückblicken, worauf sind Sie besonders stolz?

Auf nichts spezielles. Ich mache meine Arbeit und ich mache das, was ich gut kann. Aber „stolz“ bin ich auf nichts. Zufrieden, erfreut, glücklich – aber nicht „stolz“. Stolz mag ich nicht.

13) Gibt es einen Traum, den Sie sich erfüllen möchten?

Naja, nicht wirklich. Ich möchte weiterhin von einer Arbeit leben können, die mir Spaß macht.

14) Zum Abschluss möchte ich Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen: was haben Sie vom Leben gelernt?

Tut mir leid, auf diese Frage kann ich nicht antworten. Das ist mir zu klischeehaft. „Das Leben“ ist das Leben. Man lebt es und lernt dabei, in jeder einzelnen Sekunde. Aber im echten Leben gibt es selten irgendwelche großen „Lektion“, die „das Leben“ für uns bereit hat.